BEHANDLUNGEN

Behandlungen von Säuglingen, Kindern und besonderen Kindern

SÄUGLINGE

Ein wichtiger Bereich der Osteopathie beschäftigt sich mit der Therapie von Säuglingen und Kleinkindern. Es gibt sogar inzwischen eine eigene Ausbildung zum „Kinderosteopathen“.

Nicht alle Osteopathen absolvieren diese Ausbildung – aber es ist wichtig zu wissen, dass kleine Kinder ein viel empfindlicheres System besitzen und vor allem ganz andere Herangehensweisen erfordern. Sie können weder sagen wo es weh tut, noch ist die Diagnostik einfach zu erstellen, weil sie viel kleiner und viel beweglicher sind.

Sie sind auch schwerer zu behandeln, weil sie selten ruhig halten. Aus diesen Gründen sammeln viele Therapeuten erstmal Erfahrungen mit Erwachsenen und größeren Kindern, bevor sie sich an die ganz Kleinen wagen.

Nach der Behandlung sind Säuglinge manchmal sehr müde und schlafen ungewohnt lange. Oft sind sie aber auch sehr unruhig und die Eltern fragen sich, ob es ein Fehler war, zur Osteopathin zu gehen. Diese Kinder leiden meist unter einer Reizüberflutung, und ein verändertes Körpergefühl irritiert sie natürlich sehr. Einfach Ruhe bewahren – das geht in der Regel innerhalb von 24 Stunden vorbei.

Wenn es länger dauert, rufen Sie mich an. Ich behandle Kinder seit der Geburt meiner Tochter – sie ist 1995 geboren, Schreibaby mit Vorzugsseite rechts. Damals steckte die Osteopathie für Babies in Deutschland noch in den Kinderschuhen, seidem hat sich eine Menge getan.

Unter Anderem wurde 2018 unter der Leitung der Akademie für Osteopathie eine Studie mit 1250 Säuglingen erstellt, die 5 der häufigsten Beschwerden wurden bezüglich der Wirkung von osteopathischen Behandlungen und möglicher Nebenwirkungen erforscht: OSTINF- Studie auf www.osteopathie.de

KINDER

Kinder im Allgemeinen sprechen sehr gut auf osteopathische Behandlungen an. Während einerseits grundsätzlich gilt, dass ein Veränderungssprozess um so schneller und vollständiger vonstatten geht, je jünger die Patienten sind, so gibt es das Alter zwischen beginnender Mobilität (Laufen) und beginnender Denkfähigkeit (Einsicht), in dem die Behandlung an sich sehr schwer durchzuführen ist.

Ein einjähriges Kind muss entweder mit Osteopathie schon gute Erfahrungen gemacht haben, ziemlich müde sein oder eine sehr spannende Ablenkung haben, um sich auch nur 5 Minuten ruhig anfassen zu lassen. Es gibt Kinder, wo gar nichts geht.

Ich versuche es immer, aber ich möchte Eltern darauf vorbereiten, dass es auch mal sein kann, dass sie ohne Behandlung wieder gehen müssen, weil ihr Kind jede Annäherung der OsteopathIn verweigert. Und ich erzwinge keine Behandlung durch Festhalten.

Kinder ab drei sind wunderbare Patienten und genießen es meistens behandelt zu werden. Es gibt viele Problemfelder und Gründe, weshalb OsteopathInnen aufgesucht werden. Meistens und sinnvollerweise ergibt sich dabei eine therapeutische Zusammenarbeit mit anderen Berufsfeldern wie: Ergotherapeuten, Logopäden, Physiotherapeuten, Kieferorthopäden, Orthopäden, Psychologen und Kinderärzten.

Wenn Sie Fragen dazu haben, rufen Sie an – es ist oft sinnvoll, vor einer Behandlung telefonisch abzuklären, ob Osteopathie für das Problem Ihres Kindes unterstützend sein kann. Oft ist es auch besser die Krankengeschichte ohne das Kind zu besprechen.

Die Behandlungsdauer bei Kindern ist in der Regel 25 Minuten. Davor wird zuerst die Krankengeschichte aufgenommen und Veränderungen besprochen. Das heißt, Sie müssen für den ersten Termin 40, für die Folgetermine 30 Minuten einplanen.

Nach der Behandlung sollten die Kinder keine körperlich anstrengenden Termine haben und möglichst am selben Tag das Toben unterlassen!

Eine osteopathische Behandlung kann die gewohnte Balance zwischen den Muskeln und Gelenken verändern. Das ist ja auch Teil der Idee. Aber im Gegensatz zu Erwachsenen, die ihre veränderte Wahrnehmung spüren und kürzer treten, gehen Kinder gerne über ihre Grenzen. Wenn sich zum Beispiel das Gleichgewichtsgefühl verändert, ist die Unfallgefahr größer. Deshalb am Behandlungstag etwas ruhigere Aktivitäten einplanen.

Newiger, Christoph: Osteopathie, so hilft sie Ihrem Kind. Trias-Verlag 2005

BESONDERE KINDER

Wichtig ist mir anzumerken, dass sich in den letzten Jahren die Modelle über Behinderungen von Kindern sehr gewandelt haben. Die moderne Hirnforschung hat festgestellt, dass das Gehirn von Kindern ziemlich gut in der Lage ist, die Folgen von etwaigen Verletzungen unter der Geburt oder durch Sauerstoffmangel wieder zu beheben .

Die Idee, die bis Mitte der 90er Jahre galt, dass wir mit einer festen Anzahl von Hirnzellen geboren werden und dann unser Leben lang sie nur deshalb folgenlos zerstören können, weil wir so viele mitbekommen, dass sie uns selten ausgehen, ist widerlegt.

Inzwischen ist erwiesen, dass wir unser Leben lang neue Zellen bilden können! Die Neubildung ist dabei umso schneller, je kleiner die Kinder noch sind.

Wichtig scheint dabei zu sein, dass die Menschen Spass haben, an dem was sie lernen! Je mehr Freude, desto mehr Zellneubildung. (Begley, Sharon: Neue Gedanken – neues Gehirn. Goldmann Verlag, München 2007). Notwendig für die Zellneubildung ist allerdings eine gute Durchblutung des Gehirns und genügend Platz für die Zellen.

Dieses Wissen hat natürlich Auswirkung auf die Behandlung von Kindern. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass Kinder mit Behinderungen, die sowohl osteopathische Behandlungen, als auch eine sinnvolle Förderung durch Eltern, KrankengymnastInnen, LogopädInnen und ErgotherapeutInnen erhielten, sich weitaus besser entwickelten, als es zunächst vorausgesagt worden war.

Es gibt bisher leider noch keine wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse über die Zuverlässigkeit von solchen Therapien. Deshalb möchte ich davor warnen, die Erwartungen zu hoch zu hängen – aber ich würde auch nichts unversucht lassen.

Im Falle von Interesse rufen Sie mich doch bitte an – es kann dann zunächst telefonisch besprochen werden, wie die Situation und der Behandlungserfolg einzuschätzen ist.